Ein junger Verein schafft eine Begegnungsstätte für Kinder mit Behinderung in Lima.
Der Verein «Amancay – Begegnung auf Augenhöhe e.V.» wurde 2009 gegründet. Alle Gründungsmitglieder hatten sich als Freiwillige in Lima für Kinder und Jugendliche mit Behinderung engagiert. Im Rahmen eines noch namenlosen Projektes wurden von den Freiwilligen Hausbesuche durchgeführt, um beim Spielen mit den Kindern oder im Gespräch mit den Eltern Verbesserungen für die prekäre Situation der Kinder und Jugendlichen mit Behinderung zu erwirken. Ziel der «Rückkehrer» bei der Gründung des Vereins Amancay e.V. war es, Mittel und Wege zu finden, diesem Projekt Kontinuität zu verleihen, peruanische Mitarbeiter zu gewinnen und es nach und nach auf einen größeren Kreis von Familien auszuweiten.
Nachdem wir in Frau Rosa Conde Soriano eine peruanische Mitarbeiterin
gefunden hatten, kristallisierte sich bei ihrer Arbeit und im Gespräch
mit den Eltern immer mehr heraus, dass wir einen Raum bräuchten, der als
erste Anlaufstelle, Veranstaltungsort und Treffpunkt dienen sollte. Aus
dieser Idee entstand im Jahr 2010 eine Begegnungsstätte für Kinder und
Jugendliche mit Behinderung und deren Familien in Villa El Salvador, dem
südlichen Stadtteil der peruanischen Hauptstadt Lima, in dem
bereits die
Hausbesuche hauptsächlich durchgeführt worden waren. Innerhalb Villa El
Salvadors liegt unsere Begegnungsstätte in einem erst vor einigen Jahren
besiedelten Wohngebiet weitab vom Zentrum des Stadtteils. Die Häuser in
dieser Gegend sind teilweise noch nicht an das Wasser- oder Stromnetz
angeschlossen. Kinder und Jugendliche mit Behinderung, die dort
aufwachsen, sind zweifach benachteiligt: Zur Armut ihrer Eltern, die
meist die Vernachlässigung der Kinder aus Mangel an Geld, Zeit oder
Wissen um ihre besonderen Bedürfnisse zur Folge hat, kommt das fehlende
Engagement des Staates für Menschen mit Behinderung. Unsere
Begegnungsstätte stemmt sich gegen diese Verhältnisse mit einem
vielfältigen Angebot, das auf den Grundpfeilern von Information und
Beratung, Hausbesuchen, Workshops und Therapien sowie Aktionen zur
Integration von Menschen mit Behinderung in die Gesellschaft beruht. Wir
gestalten unser Programm möglichst offen, um Kinder und Jugendliche mit
unterschiedlichen Behinderungen anzusprechen. Unter den Eltern, die
Beratung und Austausch in der Begegnungsstätte suchen, sind viele
alleinerziehende Mütter. Das spiegelt die besondere Not wider, mit der
diese zu kämpfen haben, um Versorgung und Betreuung ihrer Kinder zu
gewährleisten. Deshalb wollen wir
gerade Alleinerziehende mit dem Teil
unseres Programms unterstützen, das sich an die Eltern richtet.
Insgesamt sind es inzwischen 23 Kinder und Jugendliche mit einer
Behinderung, die gemeinsam mit ihren Familien regelmäßig in die
Begegnungsstätte kommen.
Mit dem Angebot unserer Begegnungsstätte verfolgen wir zwei Ziele: Zum einen wollen wir Kindern und Jugendlichen mit Behinderung die Möglichkeit geben, ihre Fähigkeiten zu erkennen, zu entwickeln und zu stärken. Unser ganzes Programm ist darauf ausgerichtet, den Kindern und Jugendlichen mit Behinderung mehr Selbstbewusstsein zu vermitteln und sie zu einem eigenständigen Leben zu befähigen. Zum anderen wollen wir, dass aus den Kindern und Jugendlichen mit Behinderung sowie ihren Eltern eine Gruppe heranwächst, die sich der besonderen Zuwendung, der Menschen mit Behinderung bedürfen, bewusst ist, die über die bereits bestehenden Fördermöglichkeiten informiert ist und sich für eine Verbesserung der Lebensumstände von Menschen mit Behinderung in der peruanischen Gesellschaft einsetzt. Diese Gruppe soll in der Lage sein, andere Betroffene zu beraten und zu unterstützen sowie ihr Anliegen in der Öffentlichkeit bekannt zu machen. So sollen diejenigen, die heute in die Begegnungsstätte kommen, um sich an unsere hauptamtliche Mitarbeiterin und unsere ehrenamtlichen Mitarbeiter zu wenden, befähigt werden, zukünftig selbst deren Rolle in der Begegnung mit anderen Betroffenen zu übernehmen. Dazu ist die Gründung eines Vereins Amancay in Peru noch in diesem Jahr geplant.
Um die beiden genannten Ziele zu verwirklichen, finanziert der Verein Amancay e.V. aus Spendengeldern das Gehalt unserer Mitarbeiterin Rosa Conde, die Miete für die Begegnungsstätte sowie ein Budget zur Gestaltung des Programms, aus dem Materialkosten, Eintrittsgelder bei Ausflügen und geringe Aufwandsentschädigungen für unsere peruanischen Freiwilligen gedeckt werden. Mit der wachsenden Zahl an Kindern, Jugendlichen und Eltern, die in unsere Begegnungsstätte kommen, wächst auch unser Bedarf an Spenden. Jede Spende hilft uns sowie unserer Mitarbeiterin und den Freiwilligen in Lima, unser Angebot für Kinder und Jugendliche mit Behinderung aufrecht zu erhalten und auszubauen. Es würde uns freuen, wenn wir mit diesem kleinen Artikel Ihre Neugier geweckt haben und laden Sie ein, sich auf unserer Website ausführlicher über unser Engagement in Peru und Möglichkeiten, uns dabei zu unterstützen, zu informieren: http://www.amancay-ev.org/de/.
Amancay e.V.
Kontonummer: 1115 812 900
Bankleitzahl: 430 609 67
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